Leben des Galilei Kapitel Aufbau
Im Gegensatz zu anderen Dramen, unterteilt sich Brechts Stück nicht in 5 Akte denen einzelne Szenen zugeteilt sind. Das Leben des Galilei besteht aus 15 Bildern, deren zeitlicher und räumlicher Zusammenhang locker gestaltet sind. In den meisten Fällen ist ein Übergang zum nächsten Bild mit einem Schauplatzwechsel verbunden.
Kaptitel Übersicht Leben des Galilei
Bild 1 | Padua 1609
Galileo Galilei lehrt seinen jungen Freund Andrea am Beispiel eines Apfels das kopernikanische Weltbild (heliozentrisch), nachdem die Erde nichtmehr Mittelpunkt des Universums ist und nicht im Einklang mit der Ansicht der kirlichen Meinung gebracht werden kann. Frau Sarti (die Mutter von Andrea) missfällt dass Andrea zu Galileis Forschungen aufblickt und sie für voll nimmt. Galilei steckt außerdem in Geldproblemen.
Ludovico will Gelehrter von Galilei werden, und unterrichtet ihn über das Fernrohr welches in Holland verkauft wird. Galilei ist sehr interessiert und lässt sich eine genaue Zeichung Anfertigen. Währenddessen lehnt der Kurator Galileis Gesuch einer Gehaltserhöhung ab, da nach seiner Meinung Wissenschaft zu nichts nütze sei. Um ihm mehr Geld zu beschaffen brauche er praktische Ergebnisse aus denen man Profit schlagen kann.
Bild 2 | Venedig
Galilei überreicht dem Kurator das Fernrohr als seine Erfindung und bekommt viel Lob und Tadel, dazu seine in Bild 1 geforderte Gehaltserhöhung. Im geht es jedoch nicht um die Kapitelmittel, sondern um die neuen Forschungsmölgichkeiten die dieses neue Instrument der Astronomie bietet.
Bild 3 | Padua 1610
Galilei und Sagredo, Galileis bester Freund, forschen Nachts auf dem Dach nach neuen Beweisen für das das heliozentrische Weltbild. Ihre Ergebnisse dokumentieren sie und beweisen, dass die Jupitermonde hinter dem Jupiter verschwinden. Der Betrug mit Galileis Fernrohr fliegt auf, da im Hafen ein ganzen Schiff voller Fernrohre eintrifft. Der Kurator tobt vor Wut, da Galilei in bewusst Hintergangen hat. Galileis Plan, nach Florenz zu ziehen und die Mönche dort vom neuen Weltbild zu überzeugen, wird von Sagredo in einem heftigen Dialog abgeraten.
Bild 4 | Florenz
Andrea und Cosmo (Grossherzog von Toscana) streiten sich verbittert um das neue Modell der zwei Weltbilder, wobei das ptolemäische (geozentrische) Modell schließlich herunterfällt und kaputt geht. (steht symbolisch für den Zerfall dieses Weltbildes). Die Gelehrten von Cosmo kommen vorbei, aber scheuen sich durch das Fernrohr zu sehen. Sie unterstellen Galilei es manipuliert zu haben, da die Lehre des Aristoteles nach ihrer Ansicht unantastbar ist.
Bild 5 | Florenz
Die Pest bricht aus - Andrea und Virginia fliehen mit einer Kutsche aus der Stadt. Galilei will jedoch in Stadt bleiben, um seine Forschungen zu beenden. Andrea ist unterwegs aus dem fahrenden Wagen gesprungen, und kehrt zu Galilei zurück um ihm als Einziger bei seinen Forschungen zur Seite zu stehen.
Bild 6 | Rom 1616
Galilei reist zum Vatikan um dort seine Forschungsergebnisse zu präsentieren. Viele Wissenschaftler und Geistliche lachen ihn aus, bis schließlich der höchste Astronom den Raum betritt und die Theorien Galileis als richtig erklärt.
Bild 7 | Rom 1616
Virgina und Ludovico haben sich frisch verlobt, das Geschehen spielt auf einem Ball in Rom. Galilei wird vom "kleinen Mönch" Fulganzio um eine Unterredung gebeten. Laut ihm ist das Elend der Armen auf der Welt nur zu Ertragen, weil sie sich als Teil einer von Gott gewollten und geschaffenen Ordnung begreifen. Die Lehre des Kopernikus, welche Galileis Forschungen unterstütze, entzöge diesen Menschen jeglichen Lebenswillen. Galilei jedoch überzeugt Fulganzio davon, dass die Lehre von der Mittelpunktstellung der Erde allein dem päpstlichen Streben nach Machterhaltung diene.
Bild 8 | Rom
Im Haus von Galilei treffen sich der kleine Mönch, Federzoni und Andrea und lehrt sie über die aristotelische Lehre der schwimmenden Körper, welche er seit vielen Jahren stillschweigend für sich vermag. Das Gespräch kreist Hauptsächlich um die Gefahren, welches das Verbreiten von neuem Gedankengut mit sich bringt.
Bild 9 | Florenz 1624
Als Galilei, Federzoni, Andrea und der kleine Mönch an Eisstückchen im Wasser forschen, erfahren sie das der Papst im sterben liegt. Barberini (Mathematiker und alter Bekannter) steht als Nachfolger hoch im Kurs. Nach der Verwarnung der Inquisition hat sich Galilei 8 lange Jahre aus der Diskussion über die Weltbilder rausgehalten, er sieht jedoch jetzt die Chance auf neues Gehör, da er glaubt dass er mithilfe des neuen Papstes wieder forschen darf. Er findet anhand der Sonnenflecken, welche ganz Europa in Diskussion und Angst bringen, den Beweis dafür dass die Sonne sich drehen muss, und somit nicht auf einer Kristalschale liegen kann.
Bild 10 | 1632
Wärend der Fasnachtumzüge werden in vielen Darbietungen Galileis neue Ideen aufgegriffen und lächerlich gemacht.
Bild 11 | Florenz 1633
Galileis Gesundheitszustand verschlechtert sich immer mehr, sein Augenlicht ist indessen stark abgeschwächt. Er reist zum Großherzog und bittet ihm um eine Audienz, Virginia begleitet ihn. Bevor es zum Treffen kommt, unterrichtet Vanni der Eisengiesser ihn um die Unterstützung anderer Regionen und rät ihm nach Florenz zu gehen, wo es sicher ist. Als der Großherzog das Treffen absagt, weiß Galilei dass die Zeit zur Flucht gekommen ist. Seine vorab getroffenen Vorkehrungen nutzen ihm jedoch nichts mehr. Der florentinische Hof liefert ihn zum Verhör nach Rom aus.
Bild 12 | Rom
Gespräch zwischen Barberini (Papst Urban VIII) und dem Inquisitor, der versucht Barbarini zum verbieten von Galileis Lehren zu bewegen. Der Papst vertraut anfänglich der Rechentafel, bis ihm der Inquisitor berichtet, dass die Kirche in Galielis Büchern als dumm dargestellt wird. Schlussendlich lässt er Galileis Lehren verbieten.
Bild 13 | Rom 1633
Nach mehr als 20 Tagen im Kerker, und unter Androhung von körperlicher Gewalt, wiederruft Galilei seine Forschungen und schwört ab, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Galileis Schüler, besonders Andrea, sind sehr enttäuscht von ihm, da sie niemals dachten das er dem Druck der Kirche nachgeben würde. Virginia ist die einzige, die froh ist, dass ihr Vater wiederrufen hat.
Bild 14 | Arcetri 1633
Galilei lebt nun in einem Landhaus in der Nähe von Floren (Arcetri). Als scheinbar Gefangener der Inquisition wird er von einem Mönch überwacht, lebt ansonsten aber ohne Einschränkungen und hat viel Zeit zum forschen. Unbemerkt hat er die Discorsi (Buch über Mechanik und Fallgesetzt) fertiggeschrieben. Er überreicht Andrea eine Kopie, welche dieser über die Grenze nach Holland schmuggeln will, um dort weiter zu forschen.
Bild 15 | 1637
Andreas Gepäck wird an der Grenze von Grenzbeamten auf religiöse Schriften untersucht, werden mangels fehlender Bildung nicht fündig. Andrea kann die Grenze ungehindert passieren und die der Welt die in der Discorsi niedergelegten Erkenntnisse Galileo Galileis zukommen lassen.
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